Rundbrief 186

Liebe Weinkunden, liebe Weinkundinnen,

in unserem Weinkeller gärt es klingend und duftend. Die Erträge waren nicht so schlecht wie zunächst befürchtet : Strahlend sonnige Herbsttage haben die mit Regen gut versorgten Trauben reifen lassen. Die Ernte war in diesem Jahr allerdings eine besondere Herausforderung für unsere Helferinnen und Helfer. Rebsorten wie Grauburgunder, St. Laurent und Spätburgunder waren teilweise so unterschiedlich gereift, dass eine zeitaufwendige, selektive Handlese notwendig war. Die gefürchtete Kirschessigfliege, Ohrkneifer und verschiedene Wanzen haben den Trauben stark zugesetzt. Spätere Sorten wie Riesling und Silvaner dagegen überzeugten mit moderaten Mostgewichten und weißweintypischen Säurewerten. Ich freue mich auf die ersten Probenrunden im Keller.

Unsere Schulkinder Marie und Luc haben leider die Ernte größtenteils verpasst, weil sich die Herbstferien nicht mehr nach der Weinernte, sondern nach den Urlaubsbedürfnissen der Mehrheit richten. Aber die kleine Lilo konnte die Traubenleser tatkräftig unterstützen.

Zerstörte Ökosysteme und die Pandemie

Als mein Vater vor fünfzig Jahren begann, andere Wege im Weinbau zu beschreiten, musste er sich vieles anhören. Meist ging es darum, wie ignorant oder geradezu dumm er sei, die Heilsversprechen der modernen Landwirtschaft in den Wind zu schlagen und stattdessen andere Wege in die Zukunft zu gehen. Ausgrenzungen und Anfeindungen waren häufig das Ergebnis. Erfreulicherweise hat sich im Laufe der Jahrzehnte die Einstellung der Kollegen und der Konsumenten gewandelt und der Ökoweinbau ist voll akzeptiert. Diese Erinnerungen kommen mir häufig in den Sinn, wenn ich über die Pandemie nachdenke. Insbesondere misstraue ich den lauten Beteuerungen der Wissenschaft: »Alles wird gut, wenn …« Wir sollten uns auch die Frage stellen, was die eigentlichen Ursachen einer solchen Pandemie sind. Die Menschheit wird dem Klimawandel und kommenden Pandemien nur Einhalt gebieten können, wenn wir bereit sind, unseren grenzenlosen Natur- und Ressourcenverbrauch drastisch einzuschränken.

In Anbetracht solch großer Herausforderungen kommt mir mein kleines Weingut noch kleiner vor. Aber im Kleinen sind wir seit Jahrzehnten so nachhaltig, wie wir nur sein können: Leergutrücknahme, das Wiederverwenden von Kartonage und natürlich der Ökoweinbau. Wie mein Vater bin ich überzeugt, dass dies der richtige Weg ist. Die größte Freude bei meiner Arbeit ist mir aber die Vorstellung, dass Sie, liebe Kundinnen und Kunden, das Ergebnis unserer Arbeit, unsere Weine bei sich daheim mit Sinnen und Herz erleben können. Zum Jahresende mit seinen hohen Festen habe ich diese Wein-Höhepunkte für Sie in Flaschen gefüllt:

Gemütliche Winterabende und festliche Feiertage

Der mit der Goldwespe ausgezeichnete 2020er Riesling vom Ludwigshöher Teufelskopf lag zehn Monate unangetastet auf seiner Vollhefe im Holzfass. Ohne jegliche Filtration glänzt er brillant im Glas. Eine erfrischende Rieslingsäure mit feiner Aromatik zeichnet ihn aus. Nach langem Warten gibt es endlich wieder unseren Cabernet Carbon Rotwein – und das gleich im Doppelpack. Die Jahrgänge 2019 und 2020 sind gefüllt. Jeder der beiden ist etwas Besonderes geworden: Der 2019er hat sich im Holzfass zu einem leichten, fruchtigen Rotwein entwickelt. Der 2020er ist eine richtige Bombe: Kräftig und dunkelrot im Barrique gereift, ist er ein echter Festtagswein. Die Eichendielen der Fässer – gewachsen am Johanniskreuz im Zentrum des Pfälzer Waldes – sind besonders feinporig und geben ein feines Vanillearoma ab. Leider gibt es davon nur 300 Liter: Der Frost hat seinen Tribut gefordert.

Für Freunde schwefelfreier und unfiltrierter Weine haben wir wieder unseren Orange Wine Pure abgefüllt. Ein maischevergorener 2019er Grauburgunder reizt den Gaumen anfangs mit grünem Tanin. Im Kontakt mit der Luft entwickeln sich sehr feine und spannende Aromen. Zum Genießen daheim habe ich für Sie ein schönes Weihnachtsgenuss-Paket geschnürt:

 

Biologisch-dynamisch schenken

Wer gerne einen Whiskey (oder einen Whisky) trinkt, dem empfehle ich unseren sechs Jahre gereiften und wunderbar weichen Weinbrand, der aus unserem 2010er Spätburgunder entstanden ist. Er ist auch ein schönes Geschenk für Menschen, die einem besonders am Herzen liegen.

Somit bin ich auch beim Thema Schenken angelegt: Wie in jedem Jahr bieten wir Ihnen unseren Präsentservice an. Es gibt wohl wenige auf eine so direkte Art erlebbare, nachhaltige Geschenke wie unsere biodynamischen Weine. Mit einem Wein-Weihnachtsgeschenk sagen Sie einem lieben Menschen: Ich schätze Dich und schenke Dir Freude zum Genießen!

So funktioniert der Präsentservice
1. Sie teilen uns die Adresse mit, an die das gewünschte Weinpräsent zu gesendet werden soll: in unserem Online-Shop, per E-Mail oder telefonisch unter 06249 905044.
2. Wir versenden das Weinpräsent zum Wunschdatum mit einer Grußkarte an die angegebene Adresse. Sie erhalten die Rechnung.

Wir haben drei Präsentpakete (Kleines Weinpräsent, Großes Weinpräsent und Kaminfeuer-Präsent) für Sie bereits vorbereitet. Gerne stellen wir aber auch individuelle Kombinationen oder Firmen­präsente zusammen.

 

Herbstlich-herzlichen Grüße aus Guntersblum
Stéphanie und Johann Schnell mit Marie, Lilo und Luc