Rundbrief 187

Liebe Weinkundinnen, liebe Weinkunden,

endlich habe ich Zeit gefunden, Ihnen zu schreiben. Der Grund für das verspätete Erscheinen unseres Frühjahrs­rundbriefs ist schwerwiegend: Am 22. Dezember 2021 ist unser Wohnhaus komplett abgebrannt. Es wurde niemand verletzt, das ist das Wichtigste! Aber es sind natürlich alle Dinge verbrannt, die eine Familie in ihrem Zuhause hat.

Es ist kaum vorstellbar, wie gewaltig die Hilfe war, die wir nach diesem Unglück erfahren haben: Viele Menschen aus Guntersblum haben Weihnachtsgeschenke für unsere Kinder bei meinen Schwiegereltern im Ort vorbeigebracht. Eine große und unerwartete Bescherung für sie.
Und wir haben von unseren Bekannten, Freunden, Kundinnen und Kunden und aus dem Verwandtenkreis großzügige Sach- und Geldspenden erhalten. Die eindrucksvolle Verbundenheit so vieler Menschen hat den Verlust des Heimes für uns verschmerzbarer gemacht. Ein großes Dankeschön an alle, die geholfen haben, besonders an diejenigen, die wir erst mit diesem Rundbrief erreichen.

Mit pilzwiderstandsfähigen Rebsorten gegen den Klimawandel

Natürlich sind in dieser Zeit die Reben weitergewachsen und auch der Wein in den Fässern musste gepflegt werden. Bei einigen Reben steht ein Generationswechsel an: Die 30-jährigen Huxelreben haben wir gerodet und werden dafür im nächsten Jahr die pilzwiderstandsfähige (sog. PIWI-) Rebsorte Muscaris pflanzen. Ich bin schon sehr gespannt, wie diese Rebsorte sich entwickeln, ob der Wein schmecken und wie er Ihnen gefallen wird. Für mich sind diese neuen Rebsorten Zukunftsweine, denn sie ermöglichen es, in Zukunft fast ohne Pflanzenschutzmittel zu arbeiten. Nach meinen Beobachtungen zeigt sich der Klimawandel bei uns in Rheinhessen vor allem durch wechselhafteres Wetter, was für unsere europäischen Reben einen enorm hohen Infektionsdruck bedeutet, der nur mit viel Pflanzenschutz zu beherrschen und damit hinsichtlich der Nachhaltigkeit stark zu hinterfragen ist. Unsere PIWI-Rebsorten Johanniter und Cabernet Carbon habe mir gezeigt, dass es sehr gute Alternativen gibt, die auch Freude und Genuss im Glas schenken.

Den Frühling im Glas genießen

Unseren 2021ern hat die zwei Monate längere Lagerung sehr gutgetan. Der Jahrgang 2021 war eher vom Regen »verwöhnt« als von der Sonne und im Most hat sich die Säure noch recht unharmonisch gezeigt. Aber im jungen Wein hat sie nun sehr schön harmonisiert – aber überzeugen Sie sich doch am besten selbst:

Frisch für Sie abgefüllt haben wir unseren Chardonnay, der im neuen Halbstückfass (630 Liter) zu einem sehr feinen Wein mit einem dezenten Schmelz gereift ist. Der in diesem Jahr sehr knappe Merlot Rosé war unsere erste Wahl, als wir die ersten vorsommerlich-warmen Märztage auf unserem kleinen Notbalkon verbringen konnten. Endlich sind die beiden Varianten unseres Johanniters wieder zu haben: Der aus dem Edelstahlfass ist leicht und fruchtig, während sein Bruder in einer Holzkelter gepresst wurde und dann im Holzfass zu einem Schmeichler mit natürlicher Restsüße gereift ist. Wir laden Sie ein, unsere ersten 2021er mit diesem Frühlingsfrische-Paket zu entdecken:
Frühlingsfrische-Paket bestellen!

3 Flaschen
2021er Chardonnay
trocken, QbA, Demeter
3 Flaschen
2021er Merlot Rosé
trocken, QbA, Demeter
3 Flaschen
2021er Johanniter Holzkelter
feinherb, QbA, Demeter
3 Flaschen
2021er Johanniter Edelstahl
halbtrocken, QbA, Demeter
12 Flaschen à 0,75 l

Mit herzlichen Grüßen aus Guntersblum
Stéphanie und Johann Schnell mit Marie, Lilo und Luc